Benützte Rauchfänge sind lt. §32 des Luftreinhalte und Energietechnikgesetzes wiederkehrend auf Dichtheit zu überprüfen. Sie fragen sich jetzt vielleicht, warum und wie oft Ihre Rauch- und Abgasfänge überprüft werden müssen und was dabei gemacht wird. Dieser Artikel soll Ihnen dabei helfen genau diese Fragen zu beantworten.

Warum überprüft man auf Dichtheit?

Die Dichtheitsprüfung dient dazu, sicherzustellen, dass keine Rauch- oder Gaslecks in Ihre Wohnräume gelangen und bauliche oder durch Abnutzung bedingte Mängel am Fang frühzeitig erkannt werden. Diese Tests können mit Raucherzeugern und Kameras oder speziellen Dichtheitsprüfgeräten durchgeführt werden.

Wann muss eine Dichtheitsprüfung  gemacht werden?

  1. Neue Rauch- und Abgasfänge: Direkt nach der Fertigstellung müssen neue Abgasanlagen komplett überprüft werden.
  2. Neuanschluss oder Austausch einer Feuerstätte: Bevor eine neue Feuerstätte angeschlossen oder eine alte ausgetauscht wird, muss der Fang überprüft werden. Wenn diese Prüfung vor weniger als 12 Monaten erfolgt ist und keine baulichen Änderungen vorgenommen wurden, ist keine weitere Prüfung notwendig.
  3. Neue Anschlussstelle oder Reinigungsöffnung: Wenn Sie eine neue oder zusätzliche Anschlussstelle am Fang erreichten muss eine Dichtheitsprüfung stattfinden.
  4. Im Schadensfall: Bei Rauchbelästigungen, Rußbränden oder anderen Zwischenfällen ist eine sofortige Überprüfung erforderlich.
  5. Nach Reparaturen: Auch dann muss der freie Querschnitt und die Dichtheit überprüft werden.

Wie oft findet eine Dichtheitsprüfung statt?

  • Wenn Ihre Feuerstätte mit Überdruck betrieben wird, z.B. bei Brennwertrauchfängen von Öl- und Gasfeuerstätten, muss sie alle 5 Jahre überprüft werden.
  • Wenn Ihre Feuerstätte mit Unterdruck arbeitet, erfolgt die Überprüfung alle 10 Jahre.

Durchführung der Überprüfung auf Betriebsdichtheit

Rauchprüfung

Bei einschaligen Fängen (z.B. gemauerter Fang) wird eine Prüfung auf Betriebsdichtheit grundsätzlich
mittels Raucherzeugung durchgeführt werden. Hierbei wird Rauch in den Fang eingeleitet und überwacht, ob dieser an irgendeiner Stelle austritt. In Ausnahmefällen (z. B. Nichtzugänglichkeit von Aufenthaltsräumen) kann die Betriebsdichtheit mittels Überdruck ermittelt werden.

  • Vorbereitung: Bevor die Prüfung beginnt, sollten alle angrenzenden Räume zugänglich sein. Zudem müssen alle Öffnungen dicht verschlossen werden. Falls nötig, wird ein Auftrieb für den Rauch im Fang hergestellt, allerdings unter Beachtung der Temperaturbeständigkeit der verbauten Materialien. Dies wird z.B. mit dem Verbrennen eines Zeitungspapieres in der unteren Reinigungsöffnung erreich
  • Durchführung: Mittels einer Rauchpatrone wird Rauch in den Fang eingeleitet und es wird darauf geachtet, dass er kontinuierlich nach oben steigt. Im Idealfall sind zwei Personen für die Überwachung vor Ort. Die Überprüfung dauert in der Regel zwischen 10 und 20 Minuten. Falls Rauch austritt, wird die Prüfung sofort abgebrochen.

Besonders wichtig bei diesen Überprüfungen ist die genaue Beobachtung der angrenzenden Bereiche, wie beispielsweise Fußböden, elektrische Installationen und andere Konstruktionsteile, ob irgendwo Rauch austritt. So wird sichergestellt, dass wirklich alle Teile des Systems dicht sind.

Zusätzliche Überprüfung mit Inspektionskamera

Bei der Überprüfung mit Raucherzeugern nutzen wir in der Regel auch die Inspektionskamera, um uns ein umfassendes Bild des baulichen Zustandes der Abgasanlage zu machen. Das hat den Hintergrund, dass stockwerkübergreifende Fehlanschlüsse, gerade bei älteren Gebäuden, mittels Raucherzeuger meist nicht gefunden werden können, da diese in der Regel mit einer Abdichtkappe aus Blech verschlossen und daher auch rauchdicht sind. Weiters kann mittels einer Rauchprobe auch kein Rückschluss auf den baulichen Zustand einer Abgasanlage gemacht werden, da diese oft trotz erfolgreicher Dichtheitsprüfung einem Rauchfangbrand nur mehr unzureichend standhalten würden.

Überdruck-Prüfung (Leckratenprüfung)

Eine andere Methode ist die Überdruck-Prüfung. Bei dieser Variante wird der Fang einem bestimmten Druck ausgesetzt, und es wird gemessen, wie viel Luft bzw. Gas aus dem System austritt.

  • Vorbereitung: Alle Öffnungen werden dicht verschlossen. Ein spezielles Messgerät wird verwendet, das mindestens einmal jährlich auf seine Funktionstüchtigkeit überprüft wird.
  • Durchführung: Ein konstanter Überdruck wird im Fang hergestellt. Anschließend wird der Volumenstrom gemessen, der zur Aufrechterhaltung dieses Drucks erforderlich ist. Ist der Volumenstrom zu hoch (es tritt also zu viel Luft aus), gilt der Fang als undicht.